Perlwein: Herstellung, Arten und Geschichte

März 27 2023

Perlwein ist ein leicht prickelnder Wein, der auch als halbtrockener Schaumwein bezeichnet wird. Perlwein hat in der Regel einen geringeren Kohlensäuregehalt als Sekt und ist auch weniger sprudelnd. Es gibt auch Rosé-Perlweine, die aus roten Trauben hergestellt werden. Perlwein ist in vielen Regionen der Welt beliebt und wird oft als Aperitif oder Begleiter zu leichteren Mahlzeiten serviert.

Herstellung von Perlwein

Perlwein wird durch eine zweite Gärung hergestellt, bei der Kohlensäure produziert wird, die den Wein leicht moussierend macht. Der Herstellungsprozess kann je nach Methode und Weinart variieren, aber hier ist ein allgemeiner Überblick:

  1. Erste Gärung: Zunächst werden die Trauben gepresst und der entstandene Saft wird mit Hefe in Tanks oder Fässern zur ersten Gärung gegeben. Die Hefe wandelt den Zucker im Saft in Alkohol um.
  2. Cuvée oder Assemblage: Wenn der Wein trocken genug ist, wird er auf bestimmte Weise assembliert, um den richtigen Geschmack und die richtige Balance zu erzielen. Zum Beispiel können verschiedene Weine aus verschiedenen Rebsorten oder Jahrgängen gemischt werden.
  3. Zweite Gärung: Um den Perlwein herzustellen, wird der Wein mit einer Mischung aus Zucker und Hefe in eine Flasche oder einen Tank gegeben, der mit einem speziellen Verschluss ausgestattet ist, der den Druck im Inneren reguliert. Die Hefe wandelt den Zucker in der Flasche in Kohlensäure und Alkohol um, wobei der Kohlensäuredruck allmählich steigt und den Wein moussierend macht. Die Dauer der zweiten Gärung variiert je nach Art des Perlweins und kann mehrere Wochen oder Monate dauern.
  4. Rüttelung und Degorgement: Nach der zweiten Gärung wird der Perlwein einige Zeit in der Flasche gelagert, um eine reifere Geschmacksnote zu erhalten. Vor dem Verkauf muss der Wein entweder degorgiert oder durch Rütteln von der Hefe getrennt werden. Beim Degorgement wird der Flaschenhals in eine eiskalte Lösung getaucht, um die Hefe und den ausgeflockten Wein einzufrieren. Der Korken wird entfernt und der Druck stößt die Hefe heraus. Dann wird der Flaschenhals mit einer Dosage-Lösung aufgefüllt, um den Geschmack auszugleichen und das Volumen zu ergänzen, bevor der Korken wieder eingesetzt wird.

Dies ist nur eine allgemeine Zusammenfassung des Herstellungsprozesses von Perlwein. Es gibt viele Variationen und spezielle Techniken, die von Weinherstellern verwendet werden, um den Geschmack, die Farbe und den Kohlensäuregehalt des Perlweins zu kontrollieren.

Die meisten Perlweine werden durch eine zweite Gärung hergestellt, bei der Kohlensäure als Nebenprodukt der Gärung produziert wird. In einigen Fällen kann jedoch Kohlensäure durch direkte Injektion in den Wein hinzugefügt werden, um den Perlwein zu erzeugen.

Wenn Kohlensäure direkt zugefügt wird, spricht man manchmal auch von "imprägniertem" Perlwein. Imprägnierter Perlwein kann in der Regel schneller hergestellt werden als Perlwein, der durch eine zweite Gärung erzeugt wird, und ist in der Regel preiswerter.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nach den geltenden Vorschriften in vielen Weinbauregionen eine direkte Zugabe von Kohlensäure nicht erlaubt ist, wenn ein Wein als Perlwein vermarktet werden soll. Perlwein muss in diesen Fällen durch die traditionelle Methode der zweiten Gärung erzeugt werden.

Arten von Perlwein

Es gibt verschiedene Arten von Perlwein, die sich hinsichtlich Traubensorte, Herstellungsmethode und Geschmack unterscheiden. Hier sind einige der häufigsten Arten von Perlwein:

  • Weißer Perlwein: Dieser Perlwein wird aus weißen Trauben hergestellt und hat in der Regel einen leichten, spritzigen und erfrischenden Geschmack. Ein bekannter Weißperlwein ist beispielsweise der italienische Prosecco.
  • Rosé-Perlwein: Dieser Perlwein wird aus roten Trauben hergestellt und hat eine rosa Farbe. Rosé-Perlweine können von hellrosa bis zu tiefen Rosatönen reichen und haben in der Regel ein fruchtiges, leichtes Aroma.
  • Rotperlwein: Rotperlweine werden aus roten Trauben hergestellt und können ein breites Spektrum an Geschmacksrichtungen haben, von trocken und erdig bis hin zu fruchtig und leicht.
  • Naturwein-Perlwein: Dieser Perlwein wird nach biologischen und/oder biodynamischen Praktiken hergestellt und wird ohne den Zusatz von chemischen Hilfsmitteln oder künstlichen Aromen produziert.
  • Sekt: Sekt ist eine Art von Perlwein, der oft in Deutschland und Österreich hergestellt wird. Er hat in der Regel einen höheren Kohlensäuregehalt als andere Perlweine und wird in der Regel aus Riesling oder anderen weißen Trauben hergestellt.
  • Frizzante: Frizzante ist eine Variante von Perlwein, die weniger Kohlensäure als Sekt enthält. Der Geschmack ist in der Regel leicht und fruchtig.

Diese Liste ist nicht vollständig und es gibt viele weitere Arten von Perlwein, die je nach Region und Weinhersteller unterschiedlich sein können.

Geschichte von Perlwein

Perlwein hat eine lange Geschichte und seine Ursprünge reichen bis ins antike Griechenland und Rom zurück. Die Römer produzierten bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. Wein mit Kohlensäure, indem sie Trauben in Amphoren gärten und die Gase in der Amphore einschlossen. Allerdings war der Wein, der durch diesen Prozess entstand, nicht so spritzig und erfrischend wie moderner Perlwein.

Die moderne Produktion von Perlwein begann im 16. Jahrhundert in der Champagne-Region Frankreichs. Die Winzer in dieser Region hatten Schwierigkeiten, Wein zu produzieren, der den kalten Temperaturen und den rauen klimatischen Bedingungen standhielt. Daher begannen sie damit, die zweite Gärung des Weins in Flaschen durchzuführen, um den Wein haltbarer und stabiler zu machen. Die Flaschen wurden dabei mit einem Korken verschlossen, der die Kohlensäure in der Flasche einschloss und den Wein mit feinen Bläschen versah. Dies war der Beginn der traditionellen Methode der Perlweinherstellung.

Im 19. Jahrhundert wurde Perlwein immer populärer, insbesondere in Europa. Französische Winzer perfektionierten die Methode der zweiten Gärung in Flaschen und stellten damit hochwertige Perlweine her, die bis heute weltweit bekannt sind. Die Entdeckung von Methoden zur künstlichen Kohlensäurezufuhr im späten 19. Jahrhundert führte zur Entstehung von Perlweinen, die nicht durch die traditionelle Methode hergestellt wurden. Diese Perlweine wurden jedoch von traditionellen Winzern oft als minderwertig angesehen.

Heute wird Perlwein weltweit produziert und ist bei Weinliebhabern aufgrund seines spritzigen Geschmacks und seiner Vielseitigkeit sehr beliebt. Die Herstellungsmethoden sind weiter verfeinert worden, und es gibt eine Vielzahl von Perlweinvarianten, die je nach Region und Hersteller unterschiedlich sein können.

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