Sekt Arten, Herstellung und Geschichte

Mai 30 2023

Sekt ist ein Schaumwein, der durch eine zweite Gärung in der Flasche hergestellt wird. Der Begriff "Sekt" wird vor allem in Deutschland und Österreich verwendet. In anderen Ländern, insbesondere in Frankreich, wird ein ähnlicher Wein als "Champagner" bezeichnet. Es ist wichtig anzumerken, dass der Begriff "Sekt" in einigen Ländern geschützt ist und bestimmte Produktionsvorschriften erfüllen muss, um als Sekt bezeichnet werden zu dürfen. In Deutschland muss Sekt beispielsweise aus traditionellen Rebsorten hergestellt und nach spezifischen Vorgaben produziert werden.

Sekt

Sekt Arten

Es gibt verschiedene Arten von Sekt, die sich hinsichtlich ihrer Herkunft, Herstellungsweise und Geschmacksprofilen unterscheiden. Hier sind einige der bekanntesten Sektarten:

  • Champagner: Champagner ist die bekannteste und renommierteste Art von Sekt. Er stammt aus der Champagne-Region in Frankreich und wird nach strengen Vorschriften hergestellt. Champagner zeichnet sich durch seinen eleganten Geschmack, die feinen Perlen und seine Komplexität aus.
  • Crémant: Crémant ist eine Bezeichnung für hochwertige Sekte, die ausserhalb der Champagne-Region in Frankreich produziert werden. Verschiedene Regionen wie Elsass, Loire, Burgund und andere haben ihre eigenen Crémant-Variationen. Crémant zeichnet sich durch seine feine Perlage und ein breites Spektrum an Geschmacksrichtungen aus.
  • Sekt: Der Begriff "Sekt" wird in Deutschland und Österreich verwendet. In Deutschland kann Sekt nach verschiedenen Qualitätsstufen klassifiziert sein, wie Deutscher Sekt, Winzersekt oder VDP.Sekt. Die Geschmacksprofile können von trocken bis süss variieren.
  • Cava: Cava ist ein spanischer Schaumwein, der hauptsächlich in der Region Katalonien hergestellt wird. Cava wird nach der traditionellen Flaschengärungsmethode hergestellt und hat einen frischen und fruchtigen Charakter.
  • Prosecco: Prosecco ist ein italienischer Schaumwein, der hauptsächlich in der Region Venetien produziert wird. Er wird normalerweise nach der Tankgärungsmethode hergestellt, was ihm einen leichteren, fruchtigen und spritzigen Charakter verleiht.
  • Franciacorta: Franciacorta ist ein italienischer Sekt aus der Lombardei, der nach der traditionellen Flaschengärungsmethode hergestellt wird. Er zeichnet sich durch seine Eleganz, feine Perlage und komplexe Aromen aus.
  • Sekt aus anderen Regionen: Neben den oben genannten Sektarten gibt es auch Sekte aus anderen Weinbauregionen weltweit, wie zum Beispiel aus Südafrika, Australien, Neuseeland und den USA. Diese Sekte können verschiedene Herstellungsweisen und Geschmacksprofile aufweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bezeichnungen und Qualitätsstandards für Sekt in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein können. Es lohnt sich daher, die spezifischen Regeln und Vorschriften der jeweiligen Region zu erkunden, um die Eigenschaften und Qualitäten des Sekts besser zu verstehen.

Sekt Herstellung

Der Sekt wird aus verschiedenen Grundweinen hergestellt, die aus speziell ausgewählten Rebsorten stammen können. Häufig verwendete Traubensorten sind beispielsweise Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Die erste Gärung erfolgt wie beim Wein, wodurch ein basischer Wein entsteht. Danach wird eine Mischung aus Zucker und Hefe (Dosage) hinzugefügt, um eine zweite Gärung in der Flasche auszulösen. Diese Gärung erzeugt Kohlensäure, die im geschlossenen System der Flasche eingeschlossen wird und den Sekt sprudelnd macht.

Sekt kann in verschiedenen Ausführungen hergestellt werden, von trocken bis süss. Der Geschmack und Stil des Sekts hängt von der Auswahl der Trauben, der Dosage und der Dauer der Hefelagerung ab. Qualitativ hochwertige Sekte werden oft in traditioneller Flaschengärung hergestellt, bei der die zweite Gärung und Reifung über einen längeren Zeitraum in der Flasche stattfinden.

Die Herstellung von Sekt, auch bekannt als Champagner, umfasst verschiedene Schritte. Hier ist eine allgemeine Beschreibung des Herstellungsprozesses:

  • 1. Weinherstellung: Zunächst werden Trauben geerntet, die für die Sektherstellung geeignet sind. Die Auswahl der Traubensorten hängt vom gewünschten Stil des Sekts ab. Häufig verwendete Trauben sind Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Die Trauben werden gepresst, um den Traubensaft zu gewinnen.
  • 2. Erste Gärung: Der gewonnene Traubensaft wird in Tanks gefüllt und einer ersten Gärung unterzogen. Hefe wird hinzugefügt, um den Zucker im Saft in Alkohol umzuwandeln. Dadurch entsteht ein stiller Wein mit einem niedrigeren Alkoholgehalt als bei einem herkömmlichen Wein.
  • 3. Assemblage: Nach Abschluss der ersten Gärung werden verschiedene Weine miteinander vermischt, um den endgültigen Geschmack und Charakter des Sekts zu erzeugen. Dieser Schritt wird als Assemblage bezeichnet und ermöglicht es den Winzern, ihre Sekte zu komponieren und die gewünschten Aromen und Eigenschaften zu erreichen.
  • 4. Zugabe der Dosage: Um den Sekt leicht prickelnd zu machen, wird eine Mischung aus Zucker und Hefe, bekannt als Dosage, hinzugefügt. Die Dosage variiert je nach gewünschtem Geschmack und Stil des Sekts. Der Zucker in der Dosage löst eine zweite Gärung in der Flasche aus.
  • 5. Zweite Gärung: Der basische Wein wird in Flaschen abgefüllt, und die Dosage wird zugegeben. Die Flaschen werden dann mit einem Kronkorken oder einer Korkenverschluss versehen und in einem kühlen Keller gelagert. Während der zweiten Gärung in der Flasche entsteht Kohlensäure, die im geschlossenen System der Flasche gefangen bleibt und den Sekt sprudelnd macht. Die Hefe, die während der Gärung entsteht, bildet einen Niederschlag in der Flasche.
  • 6. Hefelagerung: Nach der zweiten Gärung wird der Sekt für eine bestimmte Zeit auf der Hefe gelagert, um zusätzliche Aromen und Komplexität zu entwickeln. Während dieser Hefelagerung reift der Sekt und erhält seine charakteristischen Eigenschaften.
  • 7. Rütteln: Um die Hefeablagerungen zu entfernen, wird die Flasche allmählich gedreht, wobei sie nach und nach in eine senkrechte Position gebracht wird. Dieser Prozess, der als Rütteln bezeichnet wird, ermöglicht es der Hefe, in den Flaschenhals zu gelangen.
  • 8. Degorgieren: Nach dem Rütteln werden die Flaschenhälse eingefroren, und der Kronkorken oder die Korkenverschluss werden entfernt. Der Druck in der Flasche lässt die gefrorene Hefeexplosion aus der Flasche treiben. Gleichzeitig wird der Verlust an Flüssigkeit durch das Einfrieren ausgeglichen, indem ein kleiner Teil des Sekts zusammen mit der Hefe entfernt wird. Bei Bedarf kann auch eine Dosage hinzugefügt werden.

    Geschichte des Sekts

    Die Geschichte des Sekts reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Fogend ein Überblick über die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung von Sekt.

    Die Entstehung des Sekts ist eng mit der Entdeckung der Methode Champenoise verbunden, die auch als traditionelle Flaschengärung bekannt ist. Im 17. Jahrhundert begannen Winzer in der Champagne-Region in Frankreich, ihren stillen Wein in Flaschen zu gären. Durch die Zugabe von Zucker und Hefe zur Flasche entstand Kohlensäure, die den Wein zum Sprudeln brachte. Diese Methode wurde als effektiver Weg zur Herstellung von prickelndem Wein angesehen und legte den Grundstein für die Champagnerproduktion.

    Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Champagne-Region zur führenden Produzentin von Schaumweinen. Bekannte Champagnerhäuser wie Moët & Chandon, Veuve Clicquot und Taittinger entstanden in dieser Zeit. Champagner wurde zum Inbegriff von Luxus und Eleganz und erfreute sich grosser Beliebtheit bei Adligen und wohlhabenden Bürgern.

    Im Laufe des 19. Jahrhunderts begann sich die Herstellung von Schaumweinen ausserhalb der Champagne auszubreiten. Andere Regionen in Frankreich, wie die Loire und das Elsass, begannen ebenfalls mit der Produktion von Schaumweinen. Der Begriff "Sekt" wurde in Deutschland und Österreich verwendet, um sprudelnde Weine zu beschreiben, die nach der Methode Champenoise hergestellt wurden.

    Im 19. und 20. Jahrhundert wurden verschiedene technologische Fortschritte gemacht, um die Herstellung von Schaumwein zu verbessern. Die Einführung von maschineller Rüttelung, Kältefiltration und temperaturkontrollierter Gärung ermöglichte eine effizientere Produktion von Sekt und erhöhte die Qualität und Konsistenz der Weine.

    Im Laufe des 20. Jahrhunderts erlangte Sekt auch ausserhalb von Frankreich zunehmend an Popularität. In Deutschland, Österreich, Spanien, Italien und anderen Weinbauländern wurden qualitativ hochwertige Sekte produziert und exportiert. Viele dieser Regionen entwickelten ihre eigenen Stile und Variationen von Schaumweinen.

    Heute ist Sekt ein beliebtes Getränk weltweit. Neben Champagner werden hochwertige Sekte nach der traditionellen Flaschengärungsmethode hergestellt, während in grossen Mengen auch Sekt durch andere Methoden wie die Tankgärung produziert wird. Die Vielfalt der verfügbaren Sekte reicht von trocken bis süss und umfasst verschiedene Rebsorten und Geschmacksrichtungen.

     

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